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Warum ist Selbstliebe so wichtig?
Gleichgültig, ob du dich gerade in einer Beziehung befindest oder nicht – ohne Selbstliebe wird dein Er-Leben sich nicht erfüllt anfühlen.
Solange die Dinge im “äußeren Leben” gut, bis sehr gut funktionieren, kann ein Mangel an Selbstliebe relativ gut kompensiert werden. Sobald es aber in Richtung befriedigend bis mangelhaft geht mit den äußeren Umständen, berührst du die “Leere” in deinem Inneren und suchst nach Lösungen um dieses unangenehme bis bedrohliche Gefühl zu reparieren bzw. dich daraus zu erlösen.
Im besten Fall kannst du dieses mulmige Gefühl der Leere in deinem Bauch erkennen als Hinweis auf einen Mangel an Selbstliebe. Oft kommen wir damit erst durch einen äußeren Verlust z.B. den Verlust des Partners, der Arbeitsstelle o.ä. in Berührung.

Wir sind oft in unserem ganzen Sein verunsichert und überfordert mit diesem unerklärlichen Notstand.
Wohl dem, der diese unverzichtbare Qualität der Selbstliebe lernen und kultivieren möchte – auch in einer Phase, in der “äußerlich” die Komfortzone gut funktioniert und wir keinen erkenntlichen Mangel wahrnehmen.
Anzeichen für Mangel an Selbstliebe
Wenn einer oder mehrere Punkte auf dich zutreffen und du feststellst, dass du darunter leidest, möchte ich dich motivieren den Mut zu finden, dich auf diese so wesentliche Reise zu deiner Selbstliebe zu wagen und mit dem ersten Schritt zu beginnen.
Abhängigkeit
Jegliches Gefühl von Abhängigkeit deutet auf einen Mangel an Selbstliebe hin. Dies fängt bei körperlichen Abhängigkeiten von Nahrungsmitteln, Substanzen, Konsumgütern etc. an und kann verschiedene emotionale Färbungen wie z.B. die Abhängigkeit von einem Partner annehmen.

Der Innere Kritiker
Wenn wir durch den Inneren Kritiker ohne Pause wie bei einem Radiosender kritisiert werden und diese Stimme einfach nicht zur Ruhe kommt. Dann sind wir nicht mehr “Herr im Haus” und die Negativität gegen uns selbst täuscht uns vor, dass wir der Liebe nicht wert sind.
Die Wurzel allen Bösen in der Welt ist der Mangel an Liebe zu sich selbst
Thomas von Aquin
Minderwert
Minderwert bzw. sich der Liebe nicht Wert fühlen ist ein starker Gegner in unserem Inneren, der uns oft in einen Zustand versetzt, dass es Liebe eigentlich gar nicht gibt, oder zumindest nicht für mich.

Vergleichen
Aus diesem Zustand kann ein unheilvolles Vergleichen entstehen, dass es wohl bei anderen Menschen mehr davon gibt. Der Verstand will das Schicksal mit Logik berechnen und hat zum Ergebnis immer wieder die Ungerechtigkeit. Darunter schwelt oft ein leiser oder lauter Zorn und eine berechtigte Anklage an das Leben und an Gott.
Opferrolle
Dann befinde ich mich schnell in der Opferrolle, dass es das Leben ganz speziell mit mir nicht gut meinen kann. Meine innere Statistik von Berechnung führt Beweise vor, dass ich benachteiligt bin und mir das Leben übler mitspielt als bei anderen Menschen. Es ist oft eine fixierte Haltung diese Berechnung sich selbst und anderen zu beweisen.
Täterrolle
Die andere Seite davon ist die Flucht in die Täterrolle: Nach dem Motto: wenn ich hart bin und meine Gefühle unterdrücke werde ich die Liebe nicht vermissen. “Bevor mir das Leben übel mitspielt, spiele ich dem Leben übel mit”. Das bedeutet, überzeugt zu sein dass Angriff die beste Verteidigung ist. Auch hinter dieser Einstellung verbirgt sich ein Mangel an Selbstliebe.

Angst und Sorge
Ständige Angst und Sorge um die Zukunft. Die Gedanken sind fixiert darauf, sich auf alle Eventualitäten einstellen zu müssen, um irgendwie Sicherheit und Kontrolle über dieses chaotische und unberechenbare Leben zu erreichen.
Mangelnde Authentizität
Nicht authentisch sein zu können und damit immer in einer funktionierenden Rolle zu sein, um sich seine Daseinsberechtigung mühsam zu erkämpfen bzw. in ständigem getriebensein dem Idealzustand nachzujagen. So bin ich ständig absorbiert vom Streben und weiß nicht, wie mein natürliches Wesen ist.
Anpassung
Übertriebene Anpassung z.B. an den Partner, dass ich meine eigenen Impulse und Natürlichkeit zugunsten des “geliebt werden wollens” verrate. Bis ich am Ende gar keine eigenen Impulse mehr wahrnehme. Das höchste Ziel besteht dann darin konfliktfrei und scheinheilig durch das Leben zu wandeln.
Wenn einer oder mehrere Punkte auf dich zutreffen und du feststellst, dass du darunter leidest, möchte ich dich motivieren den Mut zu finden, dich auf diese so wesentliche Reise zu deiner Selbstliebe zu wagen und mit dem ersten Schritt zu beginnen.
“Gestehe dir ein, dass es einen Mangel an Selbstliebe in dir gibt – und dass du darunter leidest!”
Jetzt bist du bereit die weiteren Schritte zu gehen.

Die Schwierigkeit mit der Selbstliebe
An Schulen haben wir viel gelernt – Mathematik, Biologie, Physik usw.
Leider gab es kein Fach in Selbstliebe. Dieses Fundament für unsere Entwicklung als Mensch, hat in unserem Lehrsystem nicht das Gewicht, dass es bräuchte, um zu verstehen wie wesentlich Selbstliebe für ein erfülltes Leben ist.
Vor allem ist sie überlagert und verfälscht, durch das, was unsere ersten Lehrer – Mutter und Vater – uns über die Liebe zu uns selbst lehrten.

Wir saugen das Gefühl von erfüllter Liebe mit der Muttermilch in uns ein und haben einen unbewussten Sog an diese Quelle in unserem Unbewussten gespeichert.
Ohne es bewusst wahrzunehmen wirkt ein Seismograph in uns, der sich permanent nach dieser Quelle sehnt und danach sucht.
Das fühlt sich in unserer Tiefe an wie ein verlorenes Paradies und hinterlässt ein “Loch”, eine “Unerfülltheit” in uns. Dies ist der Grund, wenn wir uns scheinbar “grundlos” unglücklich, verzweifelt und hoffnungslos fühlen. Wir haben den Eindruck mit Situationen, Entwicklungen und dem Leben generell nicht klar zu kommen.
Wir fühlen wir uns dann wie Kinder, die die Liebe der Mama verloren haben und nicht verstehen warum? Von da an beginnt die Suche nach dem verlorenen Paradies. Wir suchen nach einem Grund für diesen schmerzlichen Verlust und würden alles dafür geben, ihn zu beseitigen.
Solange wir in dieser “Such-Spirale” gefangen sind, ist es schwierig oder gar unmöglich die Quelle der Selbstliebe in uns zu entdecken.
Wir suchen Liebe an falschen Orten, in verdrehten Richtungen, in Objekten, in der äußeren Welt, z.B. in Luxusartikeln oder einem ruhmreichen Image.
Angetrieben von unseren Idealen, Träumen und Wünschen.
Diese Suche führt uns nach außen, weg von uns. Selbst wenn es in unserem Denken geschieht, führt es weg von unserem Kern, unserer wirklichen Quelle der Erfülltheit, weg von der Selbstliebe.
Solange du nach dem Glück jagst, bist du nicht reif zum glücklich sein.
Hermann Hesse
Die Schlussfolgerung liegt nahe, dass es für die Stärkung deiner Selbstliebe 2 Richtungen gibt.
Es braucht ein verlernen von allem falsch Erlernten und ein Lernen, wie du in jedem Augenblick in der Selbstliebe bleibst.
Verlerne Muster gegen die Selbstliebe
- Verlerne harte Selbstkritik, die dich in eine Spirale von Destruktivität zieht. Wisse, dass Menschen – und auch du – Fehler machen und sich manchmal irren.
- Verbanne den Perfektionisten in dir. Du brauchst seine unmenschlichen Ratschläge nicht. Du kommst wunderbar ohne ihn klar!
- Mach dich frei von der Meinung anderer und übertriebener Anpassung an die Erwartungen deines Umfeldes. “Allen Mensch Recht getan ist eine Kunst, die niemand kann” – also, weshalb deine Energie in ein hoffnungsloses Unterfangen investieren?
- Stoppe deine Selbstsabotage. Kennst du das, dass du anderen Menschen grundsätzlich mehr zutraust als dir? Dass es zuerst mal Zweifel und ein Nein gibt, wenn es darum geht neue Wege zu gehen oder unbekannte Dinge zu wagen? Setze an dieser Stelle ein “Ja – ich will das versuchen.” Finde den Abenteurer in dir, der sich aus reiner Neugier und Freude am lebendigsein, auf das Abenteuer deiner menschlichen Reise voller Lust mitten rein stürzen will – ohne zu wissen was daraus entsteht.
- Stoppe Sorgen-und Angstgedanken. Du akzeptierst, dass das Leben nicht berechenbar ist, dass es keine endgültige Sicherheit gibt. Und das negative Erlebnisse aus der Vergangenheit sich meist nur deshalb wiederholen, weil du verbissen daran festhältst. Und einfach nicht an das Gute glauben willst.
Man hat nur Angst wenn man mit sich selber nicht einig ist.
Hermann Hesse
Entscheide dich für die SELBSTLIEBE
Das wichtigste ist, dass du dich für die Selbstliebe entscheidest. Nur wenn du den Mustern, die gegen die Selbstliebe sind auch etwas entgegensetzt, kannst du sie hinter dir lassen und zu einem glücklicheren und liebenden Menschen werden.
Du musst dich immer wieder dafür entscheiden in Selbstliebe zu sein und zu handeln. Wie du weißt, brauchen manche Dinge Zeit um sie zu erlernen. Vermutlich ist es sogar ein lebenslanger Prozess. Indem du die folgenden Punkte berücksichtigst, und dich dafür entscheidest, kann die Selbstliebe in dir wachsen.
Habe Mut zur Wahrhaftigkeit
Wenn wir Mut zur Wahrhaftigkeit haben, wissen wir instinktiv ganz genau, wo wir uns verbiegen und verkaufen. In unserer Natürlichkeit sind wir verbunden mit einem Urvertrauen, dass uns Stabilität und Zuversicht gibt. In uns selbst und unabhängig von der Anerkennung und Bestätigung von außen. Beobachte immer wieder ganz bewusst, wann und warum du dieses nährende “verbundensein” verlierst. Und achte darauf diesen Automatismus zu erkennen und zu unterlassen.

Mitgefühl
Zeige Mitgefühl mit dir, wenn du mit schwierigen Gefühle wie Trauer, Wut oder Schmerz in dir konfrontiert bist. In dem du diese Gefühle da sein lässt und ihnen deine Aufmerksamkeit schenkst, entwickelst du eine liebevolle Zuwendung nach innen.
Du kannst dich dazu entscheiden mit dem Gefühl einverstanden zu sein und du brauchst es nicht abzulehnen. Durch die Entscheidung dich dir immer wieder liebevoll zuzuwenden, entwickelst du deine Fähigkeit für Mitgefühl mit dir selbst.
Intuition
Vertraue deiner Intuition. Dazu ist es wesentlich die Bereitschaft zu haben, dass du nicht alles wissen musst. Was gerade der nächste Schritt in deinem Leben ist oder auch mal praktisch zugeben zu können, dass du etwas nicht weißt. Es kann befreiend sein mit seinem Nicht-wissen einverstanden du zu sein. Vertraue dass sich die nächsten Schritte zeigen werden und die Lösung für ein Problem sich manchmal wie von alleine ergeben. Dann musst du dir nicht ständig Sorgen machen und kannst deiner Intuition vertrauen lernen.
Selbstannahme
Nimm dich selbst mit deinen Schwächen an. Bekanntlich fallen dir auf Anhieb ganz viele Unzulänglichkeiten ein, wenn du nach deiner Selbsteinschätzung gefragt wirst. Der Fokus klebt an dem, was du nicht kannst, weil du deine Grenzen nicht akzeptierst. Und dich dadurch nicht liebenswert findest. Sag ja dazu, dass du ein Mensch mit Schwächen und Stärken bist und erkenne beides aus vollem Herzen an.

Lob
Lobe dich für kleinste Erfolge oder für deine Bereitschaft Neues zu lernen. Und für den Mut gewohntes und erlerntes, was dir schadet und dich schwächt loszulassen.
Geduld
Sei geduldig mit dir selbst. Oft sind wir mit uns selbst und unserer Entwicklung viel ungeduldiger als mit anderen. Achte darauf, dass du deine Entscheidung zur Selbstliebe nicht dem Stressmacher und inneren Antreiber in die Hände gibst, sonst befindest du dich ganz schnell wieder in Enge und Druck. Wenn es passiert, bemerke es und lass los. Klopf dir auf die Schulter, dass du es bemerkst und die Wahl hast deine Aufmerksamkeit bewusst auf die Selbstliebe auszurichten.
Freundschaft mit dir selbst
Wer ist der einzige Mensch der von deiner Geburt bis zu deinem Tod 24 Stunden täglich bei dir ist? Richtig – DU Selbst! Mache dir das bewusst und behandle dich sowohl in Gedanken als auch in Taten so wie deinen allerbesten Freund.
Überlass die Entscheidung ob du liebenswert bist nur einem Menschen: DIR
Rolf Merkle
Dankbarkeit
Bringe Dankbarkeit in dein Leben. Es gibt so vieles wofür wir im kleinen alltäglichen dankbar sein können. Wir halten es für selbstverständlich gesund zu sein oder ein Dach über dem Kopf zu haben oder mit einem Partner zusammen zu sein, dass wir vergessen, wie wunderbar dieses Leben ist. Lächle dir selbst so oft wie möglich zu!
Sich selbst zu lieben ist der Beginn einer lebenslangen Romanze
Oscar Wilde
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